(wissenschaftliche) Veröffentlichungen (peer-review, Aufsätze, Buchkapitel, Poster etc.)
Kunststoffe in der Umwelt: Mikro- und Makroplastik
Kunststoffe in der Umwelt: Mikro- und Makroplastik
In Deutschland gelangen pro Jahr rund 330.000 Tonnen Mikroplastik in die Umwelt. Das Fraunhofer Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik in Oberhausen hat in einer Studie für 51 Quellen von primärem Mikroplastik die freigesetzten Mengen geschätzt. Demnach verursacht Reifenabrieb ca. ein Drittel der gesamten Mikroplastik-Emissionen. Durch Regenwasser werden die abgeriebenen Partikel weitergespült und gelangen so in die Kanalisation oder direkt in Gewässer. Zwar können Kläranlagen bis zu 95 Prozent des Mikroplastiks zurückhalten, allerdings gelangt ein großer Teil über die Ausbringung des Klärschlamms als Düngemittel auf den Äckern zurück in die Umwelt.
Zu den zehn größten Mikroplastik-Quellen gehören laut der Studie außerdem:
- Abrieb von Reifen
- Emissionen bei der Abfallentsorgung
- Abrieb von Polymeren und Bitumen in Asphalt
- Pellet-Verluste
- Verwehungen von Sport- und Spielplätzen
- Freisetzung auf Baustellen
- Abrieb von Schuhsohlen
- Kunststoffverpackungen
- Fahrbahnmarkierungen
- Faserabrieb bei der Textilwäsche
Kunststoffemissionen in Form von Makroplastik belaufen sich in Deutschland auf ca. 116.00 Tonnen pro Jahr. Das entspricht einem Anteil von 26 Prozent an den gesamten Kunststoffemiossionen, der Anteil von Mikroplasitk ist mit 74 Prozent deutlich höher. Die Studie empfiehlt eine Reduktion der gesamten Kunststoffemissionen um den Faktor 27.
Bertling, Jürgen; Bertling, Ralf; Hamann, Leandra: Kunststoffe in der Umwelt: Mikro- und Makroplastik.Ursachen, Mengen, Umweltschicksale, Wirkungen, Lösungsansätze, Empfehlungen. Kurzfassung der Konsortialstudie, Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT (Hrsg.), Oberhausen, Juni 2018