Schulklassen und Jugendgruppen erforschen den Plastikmüll an deutschen Flüssen
Alles, was in Bächen, Flüssen und Strömen landet, kann mit dem Wasser in die Meere und Ozeane geschwemmt werden. Plastikmüll zum Beispiel. Dort gefährdet er Tiere und gelangt in die marine Nahrungskette. Das Vorkommen von Plastikmüll in und an deutschen Fließgewässern ist jedoch vielerorts noch unerforscht. Die Citizen-Science-Aktion „Plastikpiraten – Das Meer beginnt hier!“ für Jugendliche zwischen 10 und 16 Jahren trägt seit 2016 dazu bei, diese Lücke zu schließen.
Seit Herbst 2020 werden die Plastikpiraten unter dem neuen Titel "Plastic Pirates – Go Europe!" weitergeführt. Nähere Informationen finden Sie unter: www.plastic-pirates.eu.
Daten sammeln für die Wissenschaft
In Projektgruppen erheben Jugendliche bei der Aktion „Plastikpiraten“ bundesweit Daten zu Kunststoffvorkommen an und in deutschen Fließgewässern. Dabei gehen sie folgenden Fragen nach: Wie viel und welcher Plastikmüll lässt sich dort finden? Wo sammelt sich besonders viel Müll? Und welche Rolle spielt die Fließgeschwindigkeit dabei?
Mit wissenschaftlichen Methoden wird Makroplastik wie zerrissene Tüten, weggeworfene Plastikflaschen oder verknotete Angelschnüre und Mikroplastik, kaum wahrnehmbare Kleinstpartikel, gesucht, gezählt und dokumentiert. Die bisherigen Ergebnisse lassen sich auf einer digitalen Deutschlandkarte einsehen.
Außerdem arbeitet die Kieler Forschungswerkstatt mit den gewonnenen Daten weiter. Dort wird zum Beispiel analysiert, welche Flussabschnitte besonders stark mit Plastik verschmutzt sind und wie sich die Belastung von der Quelle bis zur Mündung eines Flusses entwickelt. Daraus lassen sich wirksame Schutzmaßnahmen ableiten, die Flüssen, Meeren und letztlich uns selbst zugutekommen.
Die Aktion „Plastikpiraten – Das Meer beginnt hier!“ ist eine Citizen-Science-Aktion des Bundesministeriums für Bildung und Forschung im Rahmen des Forschungsschwerpunktes „Plastik in der Umwelt“ und trägt zur Forschung über die Verbreitung von Makro- und Mikroplastik an und in deutschen Flüssen bei. Bei Citizen-Science-Projekten können sich an Wissenschaft interessierte Menschen direkt in den Forschungsprozess einbringen. Man spricht daher auch von Bürgerwissenschaften: Wissenschaftlerinnen und Forscher arbeiten mit Bürgerinnen und Bürgern Hand in Hand.
Weitere Informationen
Für weitere Informationen besuchen Sie bitte die Projekt-Website.