Themenbereiche

Das Themenspektrum reichte von der Verbesserung bestimmter Kunststoffmaterialien im Hinblick auf ihre umweltverträgliche Abbaubarkeit über die Untersuchung von Eintragspfaden in die Gewässer und die Analyse möglicher toxischer Wirkungen auf aquatische Organismen bis hin zur Stärkung des Umweltbewusstseins der Konsumenten/innen. Als zentrale Anwender und Umsetzer von Innovationen wurden Unternehmen von Beginn an in die Entwicklung und Realisation der Forschungsvorhaben eingebunden.

Die Forschungsprojekte sind fünf verschiedenen Themenfeldern zugeordnet, welche entlang des gesamten Lebenszyklus der Kunststoffe ausgerichtet waren:

1. Green Economy

2. Konsum

3. Recycling

4. Limnische Systeme

5. Meere und Ozeane

Ein Gesamtblick auf das Thema Plastik in der Umwelt macht deutlich, wie vielfältig die einzelnen Problemfelder sind und welche unterschiedlichen Bereiche in Forschung, Wirtschaft und Gesellschaft betroffen sind. Um die verschiedenen Teilaspekte gezielt adressieren zu können, waren Ansätze gefragt, bei denen die Forschung mit Akteur/innen aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Verwaltung kooperiert. Damit sollten auch andere Ressorts und Bundesbehörden seitens der Forschung bei der Entwicklung von Strategien und Maßnahmen für einen nachhaltigeren Umgang mit Kunststoffen unterstützt werden.

In der Wirtschaft gibt es eine Vielzahl von Ansätzen, im Rahmen einer Green Economy die Einträge von Kunststoffen in die Umwelt zu verringern. Potenziale bestehen entlang der gesamten Wertschöpfungskette, vom Design der Kunststoffe und ihrer Produktion über die Nutzungsphase und der Entsorgung/des Recyclings bis hin zur Sammlung und Nutzung von Meeresmüll als Rohstoff für neue Produkte. Eine Analyse der „Lecks“, an denen Kunststoffe den Wertschöpfungskreislauf verlassen, sowie eine Erkundung der Lösungsansätze zu deren Schließung war zuvor nicht vorhanden und wurde im Forschungsschwerpunkt exemplarisch gemeinsam mit den betroffenen Branchen erarbeitet.

Aus einer sozial-ökologischen Perspektive rückt neben der Produktion und dem gewerblichen Umgang mit Plastikartikeln vor allem der Konsum in den Fokus. Dabei geht es unter anderem darum, den sorglosen Umgang mit Plastik zu verändern, die Akzeptanz von Substituten zu prüfen und Mikroplastik aus unverzichtbaren Verbrauchsgütern des täglichen Lebens (Zahnpasta, Duschgels etc.) zu entfernen. Auch kann der Verbraucher zu einer höheren Recyclingquote beitragen. Hierbei wurde auch untersucht, welche positiven Effekte mit einer Verminderung der Produktion und des Gebrauchs von Plastikgegenständen insgesamt einhergehen können.

Kreislaufwirtschaft und Recycling können einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, dass Kunststoffe nicht aus der wirtschaftlichen Wertschöpfungskette in die Umwelt und damit in die Gewässer gelangen. Allerdings hat die bisherige Forschung zu Mikroplastik schon gezeigt, dass das Recycling differenziert betrachtet werden sollte. Die Untersuchungen haben dazu beigetragen, positive Aspekte verschiedener Arten des Plastikrecyclings gegen die dadurch möglicherweise verursachte Verschärfung der Mikroplastikproblematik sowie gegen die Vor- und Nachteile der energetischen Verbrennung von Plastik abzuwiegen.

Im Bereich der limnischen Systeme gab es nur punktuelle und vereinzelte Untersuchungen; ein gesamthaftes Verständnis der Eintragswege, der Verbreitung und der Auswirkungen von Kunststoffen in aquatischen Systemen einschließlich der Risikobewertung für den Menschen war bislang nicht vorhanden. Die Verbundprojekte des Forschungsschwerpunkts haben hier Lücken geschlossen und ein genaueres Bild über das gesamte Ausmaß und die Auswirkungen gezeichnet.

Meere und Ozeane sind eine stetige und zentrale Senke des Plastikkreislaufs. Auch wenn im Vergleich zum Süßwasser bereits eine deutlich höhere Anzahl an Untersuchungen zu (Mikro-)Plastik in marinen Systemen vorliegt, sind die Kenntnisse auch im Meeresbereich noch sehr lückenhaft. Die Projekte des Forschungsschwerpunkts „Plastik in der Umwelt“ in diesem Bereich konzentrierten sich auf die Einzugsgebiete der Weser und Warnow, inklusive Mündungsgebiet und Küstengewässer.

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