First reduce and reuse, then recycle! Enabling consumers to tackle the plastic crisis – Qualitative expert interviews in Germany

First reduce and reuse, then recycle! Enabling consumers to tackle the plastic crisis – Qualitative expert interviews in Germany

Die Verschmutzung durch Kunststoffe ist zu einem großen globalen Risiko geworden. Die Europäische Union (EU) verpflichtet alle Mitgliedstaaten, Maßnahmen entsprechend der Abfallbewirtschaftungshierarchie durchzuführen, wobei der Abfallvermeidung und -wiederverwendung höchste Priorität eingeräumt wird. Derzeit befassen sich mehrere Politiken mit der Plastikkrise, während wirksame Maßnahmen zur Vermeidung kaum eingeführt werden. Darüber hinaus sind die Ansätze zur Verringerung von Kunststoffabfällen selten auf die individuellen Bedürfnisse der Verbraucher zugeschnitten.

In diesem Papier wird erstmals das Wissen der Interessengruppen über Maßnahmen gesammelt und strukturiert, die es den Verbraucher*innen ermöglichen, Kunststoff nachhaltiger zu nutzen und insbesondere die Entstehung neuer Kunststoffabfälle zu vermeiden. Die vorliegende Studie untersucht die Perspektiven von 28 ausgewählten deutschen Stakeholdern aus Politik, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Wissenschaft. In schriftlichen Expert*inneninterviews mit offenen Fragen wurden die Wahrnehmungen der Stakeholder zur Plastikproblematik und ihre Ansätze zur Reduzierung von Plastikverpackungen für Lebensmittel und Getränke durch die Verbraucher*innen erfasst.

Die Ergebnisse zeigten, dass die befragten Akteur*innen nicht die Verbraucher*innen als wichtigsten Ansatzpunkt für einen Wandel bezeichneten, sondern alle gesellschaftlichen Akteur*innen für die Umsetzung eines breiten Spektrums an verbraucherfördernden Maßnahmen verantwortlich machten. Die Analyse ergab sechs Gruppen von Maßnahmenvorschlägen, wobei (1) die Schaffung von Alternativen für die Verbraucher*innen und (2) politische Maßnahmen am häufigsten genannt wurden. Weitere vorgeschlagene Maßnahmen waren (3) Kommunikation und Sensibilisierung, (4) Änderung des Verbraucher*innenverhaltens, (5) technische Innovation und Entwicklung sowie (6) Vernetzung mit anderen Interessengruppen. Auf der Grundlage unserer empirischen Ergebnisse wurden neun Handlungsempfehlungen für die drei Ebenen der Abfallwirtschaftshierarchie abgeleitet: Vermeidung, Recycling und Entsorgung.

Zeitschrift
Journal of Cleaner Production
DOI
https://doi.org/10.1016/j.jclepro.2021.127782
Jahr
2021
Weiterführende Links
Autor
Julia Steinhorst
Katharina Beyerl
Ergebnistyp

Veröffentlichungen

(wissenschaftliche) Veröffentlichungen (peer-review, Aufsätze, Buchkapitel, Poster etc.)

Zu zitieren als

Steinhorst, J., & Beyerl, K. (2021). First reduce and reuse, then recycle! Enabling consumers to tackle the plastic crisis – Qualitative expert interviews in Germany. Journal of cleaner production, 313: 127782. doi:10.1016/j.jclepro.2021.127782.

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