REPLAWA Schlussbericht – Mikroplastik-Einträge über das Abwasser

REPLAWA Schlussbericht

REPLAWA Schlussbericht – Mikroplastik-Einträge über das Abwasser

Mikroplastik wird auch über die verschiedenen Abwasserpfade (Schmutz-, Misch- und Niederschlagswasser) in die aquatische Umwelt eingetragen. Im Verbundprojekt REPLAWA wurden dazu unter anderem die Mengen an abwasserbürtigem Mikroplastik und die Möglichkeiten zu dessen Rückhalt untersucht. Darüber hinaus wurden internationale Regulierungsansätze zur Verringerung der Plastik-Verschmutzung erhoben und analysiert.

Aufbauend auf der Schaffung der methodischen Grundlagen für die komplexe massebezogene Mikroplastik-Analytik wurden zahlreiche Befunde und Einordnungen zu den Mikroplastik-Eintragspfaden in der Siedlungswasserwirtschaft erarbeitet. So wurde deutlich, dass Kläranlagen aufgrund ihrer Reinigungsleistung keine maßgebende Rolle unter den Mikroplastik-Eintragspfaden in die aquatische Umwelt spielen. In den Kläranlagen werden mind. 95 – 99 % des Mikroplastiks zurückhalten. Der Rückhalt lässt sich durch nachgeschaltete Filtrationsanlagen noch weiter steigern.

Das in den Kläranlagen abgeschiedene Mikroplastik verbleibt zum größten Teil im Klärschlamm. Durch Klärschlammverwertung in der Landwirtschaft oder im Landbau wird es in Böden eingetragen. Eine Reduzierung dieser Einträge kann über eine Verringerung der bodenbezogenen Klärschlammverwertung erreicht werden.

Orientierende Messungen in Gewässern zeigten signifikante Mikroplastik-Belastungen. In einer überschlägigen Bewertung der einzelnen Eintragspfade wurden insbesondere unbehandelte Misch- und Niederschlagswassereinleitungen als die größten MP-Eintragsquellen in die aquatische Umwelt identifiziert und sollten entsprechend minimiert werden.

Aus regulativer Perspektive wurde durch das REPLAWA-Projekt der Blick auf die Problematik der Mikroplastikverschmutzung erweitert: weg von der End-of-pipe-Fokussierung und mit internationaler Perspektive. Die Auswertung des Ist-Zustands der Plastikregulierung von allen UN-Mitgliedsstaaten zeigt jedoch, dass die unterschiedlichen Regulierungen bisher nicht effektiv ineinandergreifen, sondern unterschiedliche Plastikprodukte mit diversen Regulierungsinstrumenten und variierenden Regulierungsabsichten umfasst.

 

Jahr
2022
Autor
Holger Scheer
Tim Fuhrmann
Peter Wulf
Ingo Urban
Matthias Barjenbruch
Philippp Lau
Luisa Reinhold
Julia Stein
Katrin Bauerfeld
Johanna Scheele
Anja P. Jakobi
Bastian Loges
Ronja Hänschen
Georg Schmelz
Issa Nafo
Andrea Holte
Ulrich Grabbe
Thomas Fundneider
Andreas Sack
Hansjörg Lenz
Sonja Winandi
Jose Ordonez
Stefanie Meyer
Ergebnistyp

Veröffentlichungen

(wissenschaftliche) Veröffentlichungen (peer-review, Aufsätze, Buchkapitel, Poster etc.)

Zu zitieren als

Holger Scheer, Tim Fuhrmann, Peter Wulf, Dr. Ingo Urban, Matthias Barjenbruch, Philipp Lau, Luisa Reinhold, Julia Stein, Katrin Bauerfeld, Johanna Scheele, Anja P. Jakobi, Bastian Loges, Ronja Hänschen, Karl-Georg Schmelz, Issa Nafo, Andrea Holte, Ulrich Grabbe, Thomas Fundneider, Andreas Sack, Hansjörg Lenz, Sonja Winandi, Jose Ordonez, Stefanie Meyer (2022): REPLAWA Schlussbericht. Reduktion des Eintrags von Plastik über das Abwasser in die aquatische Umwelt.

Verbundprojekt
( top of page )( zum Seitenanfang )