Entfernung von Spurenstoffen und Mikroplastik aus Industrieabwasser

Spurenstoffe wie Arzneimittelwirkstoffe werden zunehmend im Abwasser nachgewiesen und sind in der Regel nur schwer biologisch abbaubar. Advanced Oxidation Processes (AOP) stellen eine Möglichkeit dar die anfallenden Abwasserkonzentrate vorzubehandeln. Ziel ist es toxische in nicht-toxische Stoffe und schwer abbaubare in biologisch verwertbare Substanzen umzuwandeln. Die Oxidationsreaktion mit OH-Radikalen erfolgt hierbei in der Regel sehr schnell. Im Text wird auf die OH-Radikal-Bildung und Spurenstoffentfernung mittels Ozon, UV/H2O2 sowie der Fentons- und Photo-Fentons-Reaktion näher eingegangen und Praxisbeispiele beschrieben.

Mikroplastik wird meist als Plastikpartikel mit Korngrößen kleiner 5 mm definiert. Die Kunststoffe bzw. deren Polymere weisen eine hohe Persistenz gegenüber biologischer Abbaubarkeit auf, was zur Anreicherung in verschiedenen Umweltkompartimenten führt.

Derzeit sind nur wenige Daten zur Eliminationsleistungen von Mikroplastik durch Abwasserbehandlungsanlagen verfügbar. Als Alternative zur Membrantechnik wurde im Rahmen einer Studie die gezielte Flockung von Mikroplastik mit anschließender Abtrennung untersucht (s. Link White Paper). Für industrielle Abwässer erforscht zudem das Verbundprojekt EmiStop unter Federführung der EnviroChemie GmbH seit Januar 2018 wie viele dieser Kleinstteilchen tatsächlich in den Abwässern unterschiedlicher Industriebranchen enthalten sind. Daneben wollen die Projektpartner nachhaltige Technologien und Lösungsansätze entwickeln, um industrielle Mikroplastik-Einträge in die Umwelt zu verhindern. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit 1,9 Mio. Euro gefördert.