InRePlast
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Dr. Maria Daskalakis
Universität Kassel, Institut für Volkswirtschaftslehre, Fachgebiet Wirtschaftspolitik, Innovation und Entrepreneurship, Arbeitsgruppe Umweltpolitik
Nora-Platiel-Str. 4
34109 Kassel
Tel.: +49 561 804-3052
E-Mail: daskalakis@wirtschaft.uni-kassel.de
Das Vorhaben zielte darauf ab, einen wesentlichen, transdisziplinär geprägten Beitrag zur angewandten Forschung hinsichtlich der Verhinderung von Kunststoffeinträgen in Gewässer über Entwässerungssysteme zu leisten. Beteiligt waren Forscher:innen aus den Bereichen Abwassertechnik, Umweltrecht sowie Umwelt- und Verhaltensökonomik. Das Projekt erfasste in vier Modellgemeinden in kommunalen Kläranlagen und Niederschlagsabläufen innerhalb eines Jahres die Menge und Art der Kunststoffe, die über die Schmutzwasser- und Niederschlagswassererfassung in die Entwässerungssysteme eingeleitet wurden. Auf dieser Basis fand mittels Stoffstromanalyse eine Hochrechnung für Deutschland statt. Mit Blick auf Defizite und Lücken im Rechtsrahmen wurden ausgehend von einer Klassifizierung der in den Kläranlagen gefundenen Produkte Instrumente zur Minderung des Kunststoffeintrags entwickelt, die die Grundlage sowohl für die Formulierung eines Kunststoff-Stammgesetzes und einer Kunststoffstrategie auf nationaler Ebene als auch für die Arbeitshilfe zu kommunalen Handlungsmöglichkeiten bildeten. Ausgewählte Instrumente wurden in einem Laborexperiment und einer Verbraucher:innenbefragung evaluiert. In diesem Zusammenhang kamen auch Instrumente der Einwegkunststoffrichtlinie auf den Prüfstand. Im Ergebnis formulierten die Projektpartner adressiert an die Politik, Kommunen, Unternehmen und Verbände Vorschläge für Ansätze und Maßnahmen, den Eintrag von Kunststoffen in die Umwelt zu messen, zu mindern und zu vermeiden.
Arbeitsschwerpunkte:
- Untersuchung rechtlicher und ökonomischer Rahmenbedingungen, Formulierung eines nationalen Kunststoff-Stammgesetzes und einer nationalen Kunststoff-Strategie.
- Empirische Untersuchungen der Kunststoffeinträge in die Entwässerungssysteme von vier Modellgemeinden und daran anknüpfend Erarbeitung einer Arbeitshilfe für Kommunen zur Vermeidung von Kunststoffeinträgen in die Umwelt
- Modelltechnische Darstellung der Stoffströme aus den betrachteten Quellbereichen Haushalte, Verkehrswege und Unternehmen der Kunststoffbranche der beteiligten Modellgemeinden.
- Evaluierung der Wirkung von Instrumenten im Zusammenhang mit Einstellungen und Umgang mit plastikhaltigen Verbrauchsgütern mittels Laborexperiment und Umfrage.
AP 1: Bestandsaufnahme der Kunststoffeinträge in die Entwässerungssysteme
Ansprechpartner
Dr. Marco Breitbarth, Forschungsinstitut für Wasser- und Abfallwirtschaft an der RWTH Aachen e.V. (FIW), jetzt Forschungsinstitut für Wasserwirtschaft und Klimazukunft an der RWTH Aachen e. V. (FIW) (Kontakt über Prof. Dr. Anja Hentschel, Hochschule Darmstadt)
Projektpartner
Stadt Aachen, Stadt Stolberg, Gemeinde Simmerath, Gemeinde Roetgen, Universität Kassel, Hochschule Darmstadt
Kurzbeschreibung
Ziel dieses Arbeitspaketes war die Ermittlung des Status quo von Kunststoffeinträgen in die Entwässerungssysteme in den vier gewählten Untersuchungskommunen, die verschiedene Siedlungsstrukturen abbilden. Hierzu erfolgte eine umfassende Ermittlung der Art und der Menge von Kunststoffprodukten sowie deren Quellen aus den Bereichen Haushalt, Industrie, Verkehr und sonstigen weiteren Aktivitäten, die in Verbindung mit der Schmutzwassersammlung und der Entwässerung befestigter Flächen stehen. Es konnten rund 150 unterschiedliche Plastikprodukte identifiziert werden.
- AP2: Entwicklung eines Konzepts der multikriteriellen verhaltensorientierten Instrumentierung
Ansprechpartnerinnen
Prof. Dr. Anja Hentschel, Hochschule Darmstadt, Fachbereich Gesellschaftswissenschaften, Fachgebiet Umwelt- und Energierecht, Schöfferstraße 3, 64295 Darmstadt, E-Mail: anja.hentschel@h-da.de
Dr. Maria Daskalakis, Universität Kassel, Institut für Volkswirtschaftslehre, Fachgebiet Wirtschaftspolitik, Innovation und Entrepreneurship, Arbeitsgruppe Umweltpolitik, Nora-Platiel-Str. 4, 34109 Kassel, E-Mail: daskalakis@wirtschaft.uni-kassel.de
Projektpartner
Prof. Dr. Frank Beckenbach, FIW
Kurzbeschreibung
Ausgehend von einer Untersuchung und Klassifizierung der besonderen Merkmale des Eintrags von Kunststoffen in die Umwelt als Non-Point-Source-Pollution Problematik erfolgte eine verhaltensökonomische Analyse relevanter Verhaltenseffekte bei der Nutzung und Entsorgung von Kunststoffprodukten in Haushalten und Organisationen und möglicher Ansätze, einen veränderten Umgang mit diesen zu motivieren. Zudem wurden die bestehenden rechtlichen Rahmenbedingungen auf nationaler und europäischer Ebene auf Defizite hin untersucht und Ansatzpunkte für die Ableitung von verhaltensorientierten Maßnahmen und Instrumenten identifiziert, deren Wirkungen in Bezug auf ökologische, gesellschaftliche, technische, rechtliche und ökonomische Umsetzbarkeit abgeschätzt wurden. Ergebnis war ein Instrumentenbündel, welches den weiteren Untersuchungen und der Formulierung eines nationalen Kunststoffstammgesetzes samt einer Kunststoffstrategie zugrunde gelegt wurde. Die Arbeiten in diesem Arbeitspaket offenbarten weiterhin, dass in Deutschland mit Stand Juni 2023 keine lückenlose Datenbasis für die Erfassung von kunststoffverarbeitenden Unternehmen existiert, da die amtliche Statistik nur einen Teil der Unternehmen klassifiziert.
- AP3: Empirische Analysen der Erfolgs- und Hemmnisfaktoren
Ansprechpartner/innen
Dr. Maria Daskalakis, Universität Kassel, Institut für Volkswirtschaftslehre, Fachgebiet Wirtschaftspolitik, Innovation und Entrepreneurship, Arbeitsgruppe Umweltpolitik, Nora-Platiel-Str. 4, 34109 Kassel, E-Mail: daskalakis@wirtschaft.uni-kassel.de
Projektpartner
Prof. Dr. Frank Beckenbach, FIW, Hochschule Darmstadt, Dr. Christoph Bühren, Universität Kassel
Kurzbeschreibung
Die empirische Ermittlung der Erfolgs- und Hemmnisfaktoren von Instrumenten zur Reduktion des Kunststoffeintrags über die Entwässerungssysteme erfolgte auf Basis des Konzepts der multikriteriellen verhaltensorientierten Instrumentierung unter besonderer Berücksichtigung der Non-Point-Source-Pollution -Situation. Der Fokus lag hier auf den Untersuchungen bei der Akteursgruppe Haushalte. Diesen waren Expertengespräche und Tiefeninterviews bei verschiedenen mit der Problemstellung befassten Akteursgruppen vorgelagert. Es kam eine Methodentriangulation zum Einsatz: Neben halbstrukturierten, leitfadengestützten Tiefeninterviews wurden eine Umfrage sowie ein umfassendes Laborexperiment durchgeführt.
- AP4: Stoffstrommodelle der Kunststoffeinträge in Kanalnetze und Kläranlagen
Ansprechpartner
Dr. Marco Breitbarth, Forschungsinstitut für Wasser- und Abfallwirtschaft an der RWTH Aachen e.V. (FIW), jetzt Forschungsinstitut für Wasserwirtschaft und Klimazukunft an der RWTH Aachen e. V. (FIW) (Kontakt über Prof. Dr. Anja Hentschel, Hochschule Darmstadt)
Projektpartner
Universität Kassel, Hochschule Darmstadt
Kurzbeschreibung
Für die vier Modellgemeinden wurden Stoffstrommodelle zum Eintrag von Makro- und Mikrokunststoffen aus den ermittelten Quellen in die Entwässerungssysteme erstellt. Anhand der Modellergebnisse wurden die Quellen und Produktarten analysiert und im Hinblick auf die jeweilige Relevanz für den Kunststoffeintrag bewertet. Die Daten der Kommunen wurden sodann in einem allgemeinen Modell auf die Bundesrepublik hochgerechnet. Auf Grundlage der ermittelten Daten wurde eine Arbeitshilfe für Kommunen zur Vermeidung von Kunststoffeinträgen erstellt. Sie enthält einen Vorschlag zur systematischen Vorgehensweise von der kommunalspezifischen Problemanalyse über die Maßnahmenidentifizierung bis hin zum Monitoring sowie konkrete Handlungsansätze und Maßnahmen orientiert an kommunalen Handlungsfeldern.
- AP5: Akteursbasiertes Computer-Modell und Simulationen zur Entwicklung von Stoffströmen
Ansprechpartner/innen
Dr. Maria Daskalakis, Universität Kassel, Institut für Volkswirtschaftslehre, Fachgebiet Wirtschaftspolitik, Innovation und Entrepreneurship, Arbeitsgruppe Umweltpolitik, Nora-Platiel-Str. 4, 34109 Kassel, E-Mail: daskalakis@wirtschaft.uni-kassel.de
Projektpartner
Prof. Dr. Frank Beckenbach, FIW, Hochschule Darmstadt
Kurzbeschreibung
Die in diesem Arbeitspaket ursprünglich vorgesehene Konzeption und Entwicklung von Multi-Agenten-Systemen in Bezug auf die Akteursgruppen Haushalte und Unternehmen entfiel auf Grund der Auswirkungen der Pandemie.
- AP6: Finalisierung des Konzepts der multikriteriellen verhaltensorientierten Instrumentierung
Ansprechpartnerin
Prof. Dr. Anja Hentschel, Hochschule Darmstadt, Fachbereich Gesellschaftswissenschaften, Fachgebiet Umwelt- und Energierecht, Schöfferstraße 3, 64295 Darmstadt, E-Mail: anja.hentschel@h-da.de
Dr. Maria Daskalakis, Universität Kassel, Institut für Volkswirtschaftslehre, Fachgebiet Wirtschaftspolitik, Innovation und Entrepreneurship, Arbeitsgruppe Umweltpolitik, Nora-Platiel-Str. 4, 34109 Kassel, E-Mail: daskalakis@wirtschaft.uni-kassel.de
Projektpartner
Prof. Dr. Frank Beckenbach, FIW
Kurzbeschreibung
Das Konzept der multikriteriellen verhaltensorientierten Instrumentierung wurde unter Berücksichtigung der Erkenntnisse aus den anderen Arbeitspaketen verfeinert. Zugleich erfolgte eine Anpassung des Projektfokus hin zu einer offeneren Betrachtung des Rechtsrahmens. Die ursprünglich allein geplante Abschätzung der Wirkung der mit dem Konzept der multikriteriellen verhaltensorientierten Instrumentierung identifizierten Maßnahmen und Instrumenten und des Kontroll- und Vollzugsaufwandes für die Behörden wurde zugunsten der Erarbeitung eines umfassenden Regulierungsansatzes in Form eines nationalen Kunststoffstammgesetzes nebst einer Kunststoffstrategie ausgeweitet.
- AP7: Erarbeitung von Vorschlägen für die Praxis
Ansprechpartner/innen
Dr. Maria Daskalakis, Universität Kassel, Institut für Volkswirtschaftslehre, Fachgebiet Wirtschaftspolitik, Innovation und Entrepreneurship, Arbeitsgruppe Umweltpolitik, Nora-Platiel-Str. 4, 34109 Kassel, E-Mail: daskalakis@wirtschaft.uni-kassel.de
Prof. Dr. Anja Hentschel, Hochschule Darmstadt, Fachbereich Gesellschaftswissenschaften, Fachgebiet Umwelt- und Energierecht, Schöfferstraße 3, 64295 Darmstadt, E-Mail: anja.hentschel@h-da.de
Dr. Marco Breitbarth, Forschungsinstitut für Wasser- und Abfallwirtschaft an der RWTH Aachen e.V. (FIW), jetzt Forschungsinstitut für Wasserwirtschaft und Klimazukunft an der RWTH Aachen e. V. (FIW) (Kontakt über Prof. Dr. Anja Hentschel, Hochschule Darmstadt)
Projektpartner
Prof. Dr. Frank Beckenbach
Kurzbeschreibung
Die Projektergebnisse wurden für die politik-praktische Umsetzung aufbereitet. Es wurden Handlungsempfehlungen erarbeitet, die unterschiedliche Akteure adressieren und ihnen Unterstützung bei der Umsetzung von Maßnahmen zur Vermeidung und Minderung des Eintrags von Kunststoffen in die Umwelt bieten.