InRePlast

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Umweltpolitische Instrumente zur Reduzierung der Plastikverschmutzung von Binnengewässern über Entwässerungssysteme
Koordinatorin

Dr. Maria Daskalakis
Universität Kassel, Institut für Volkswirtschaftslehre, Fachgebiet Wirtschaftspolitik, Innovation und Entrepreneurship, Arbeitsgruppe Umweltpolitik
Nora-Platiel-Str. 4
34109 Kassel
Tel.: +49 561 804-3052
E-Mail: daskalakis@wirtschaft.uni-kassel.de

Laufzeit
Januar 2019
Dezember 2021
Beschreibung

Das Vorhaben zielte darauf ab, aus einer verhaltens- und umweltökonomischen Perspektive einen wesentlichen, transdisziplinär geprägten Beitrag zur angewandten Forschung hinsichtlich der Verhinderung von Kunststoffeinträgen in Gewässer über Entwässerungssysteme zu leisten. Das Projekt erfasste dabei in vier Modellgemeinden in kommunalen Kläranlagen und Niederschlagsabläufen innerhalb eines Jahres die Menge und Art der Kunststoffe, die über die Schmutzwasser- und Niederschlagswassererfassung in die Entwässerungssysteme eingeleitet werden. Auf dieser Basis fand mittels Stoffstromanalyse eine Hochrechnung für Deutschland statt. Mit Blick auf regulative Defizite wurden im Zusammenspiel von rechtswissenschaftlichen und verhaltensökonomischen Analysen Instrumente zur Minderung des Kunststoffeintrags entwickelt. Ausgewählte Instrumente wurden in Feldexperimenten in Unternehmen und Haushalten erprobt. Auf dieser Basis erarbeiteten die Projektpartner Policy Briefs, die Politik, Praxis und Verbände über Möglichkeiten informieren, den Eintrag von Kunststoff zu messen und zu reduzieren.

Arbeitsschwerpunkte:

  • Untersuchung rechtlicher Rahmenbedingungen
  • Empirische Untersuchungen der Kunststoffeinträge in die Entwässerungssysteme von vier Modellgemeinden
  • Modelltechnische Darstellung der Stoffströme aus den betrachteten Quellbereichen Haushalte, Verkehrswege und Unternehmen der Kunststoffbranche der beteiligten Modellgemeinden
  • Entwicklung verhaltensbasierter Maßnahmen zur Motivierung von Verhaltensänderungen
  • Computersimulationen zu den Wirkungen verhaltensbasierter Maßnahmen
  • Evaluierung der Wirkung von Maßnahmen mittels Feldexperimenten

AP 1: Bestandsaufnahme der Kunststoffeinträge in die Entwässerungssysteme

Ansprechpartner

Dr. Marco Breitbarth, Forschungsinstitut für Wasser- und Abfallwirtschaft an der RWTH Aachen e.V. (FIW), Kackertstraße 15 – 17, 52056 Aachen, E-Mail: breitbarth@fiw.rwth-aachen.de

Projektpartner

Stadt Aachen, Stadt Stolberg, Gemeinde Simmerath, Gemeinde Roetgen, Universität Kassel, Hochschule Darmstadt

Kurzbeschreibung

Ziel dieses Arbeitspaketes war die Ermittlung des Status quo von Kunststoffeinträgen in die Entwässerungssysteme in den vier gewählten Untersuchungskommunen, die verschiedene Siedlungsstrukturen abbilden. Hierzu erfolgte eine umfassende Ermittlung der Art und der Menge von Kunststoffprodukten sowie deren Quellen aus den Bereichen Haushalt, Industrie, Verkehr und sonstigen weiteren Aktivitäten, die in Verbindung mit der Schmutzwassersammlung und der Entwässerung befestigter Flächen stehen.

AP2: Entwicklung eines Konzepts der multikriteriellen verhaltensorientierten Instrumentierung

Ansprechpartnerinnen

Prof. Dr. Anja Hentschel, Hochschule Darmstadt, Fachbereich Gesellschaftswissenschaften, Fachgebiet Umwelt- und Energierecht, Haardtring 100, 64295 Darmstadt, E-Mail: anja.hentschel@h-da.de

Dr. Maria Daskalakis, Universität Kassel, Institut für Volkswirtschaftslehre, Fachgebiet Wirtschaftspolitik, Innovation und Entrepreneurship, Arbeitsgruppe Umweltpolitik, Nora-Platiel-Str. 4, 34109 Kassel, E-Mail: daskalakis@wirtschaft.uni-kassel.de

Projektpartner

Prof. Dr. Frank Beckenbach, FIW

Kurzbeschreibung

Ausgehend von einer verhaltensökonomischen Analyse relevanter Verhaltenseffekte bei der Nutzung von Kunststoffen in Haushalten und Unternehmen und möglicher Ansätze, einen veränderten Umgang mit diesen zu motivieren, sowie einer Untersuchung und Defizitanalyse der bestehenden rechtlichen Rahmenbedingungen auf nationaler und europäischer Ebene wurden Ansatzpunkte für die Ableitung von verhaltensorientierten Maßnahmen und Instrumenten entwickelt, deren Wirkungen in Bezug auf ökologische, gesellschaftliche, technische, rechtliche und ökonomische Umsetzbarkeit abgeschätzt wurden. Ergebnis war ein vorläufiges Instrumentenbündel, welches den weiteren Untersuchungen zugrunde gelegt und ggf. weiter angepasst wurde.

AP3: Empirische Analysen der Erfolgs- und Hemmnisfaktoren

Ansprechpartner/innen

Dr. Maria Daskalakis, Universität Kassel, Institut für Volkswirtschaftslehre, Fachgebiet Wirtschaftspolitik, Innovation und Entrepreneurship, Arbeitsgruppe Umweltpolitik, Nora-Platiel-Str. 4, 34109 Kassel, E-Mail: daskalakis@wirtschaft.uni-kassel.de

Dr. David Hofmann, Universität Kassel, Institut für Volkswirtschaftslehre, Fachgebiet Wirtschaftspolitik, Innovation und Entrepreneurship, Arbeitsgruppe Umweltpolitik, Nora-Platiel-Str. 4, 34109 Kassel, E-Mail: dhofmann@uni-kassel.de

Projektpartner

Stadt Aachen, Stadt Stolberg, Gemeinde Simmerath, Gemeinde Roetgen, Prof. Dr. Frank Beckenbach, FIW, Hochschule Darmstadt

Kurzbeschreibung

Die empirische Ermittlung der Erfolgs- und Hemmnisfaktoren von Instrumenten zur Reduktion des Kunststoffeintrags über die Entwässerungssysteme erfolgte auf Basis des Konzepts der multikriteriellen verhaltensorientierten Instrumentierung. Der Fokus lag hier auf den Untersuchungen bei den Akteursgruppen Haushalte und Unternehmen. Diesen wurden Expertengespräche vorgelagert. Es kam eine Methodentriangulation zum Einsatz: Halbstrukturierte, leitfadengestützte Tiefeninterviews wurden ebenso durchgeführt wie, im Falle der Haushalte, eine telefonische Befragung und im Falle von Haushalten und Unternehmen jeweils ein Feldexperiment.

AP4: Stoffstrommodelle der Kunststoffeinträge in Kanalnetze und Kläranlagen

Ansprechpartner

Dr. Marco Breitbarth, Forschungsinstitut für Wasser- und Abfallwirtschaft an der RWTH Aachen e.V. (FIW), Kackertstraße 15 – 17, 52056 Aachen, E-Mail: breitbarth@fiw.rwth-aachen.de

Projektpartner

Universität Kassel, Hochschule Darmstadt

Kurzbeschreibung

Für die vier Modellgemeinden wurden Stoffstrommodelle zum Eintrag von Makro- und Mikrokunststoffen aus den ermittelten Quellen in die Entwässerungssysteme erstellt. Anhand der Modellergebnisse wurden die Quellen und Produktarten analysiert und im Hinblick auf die jeweilige Relevanz für den Kunststoffeintrag bewertet. Die Daten der Kommunen wurden sodann in einem allgemeinen Modell auf die Bundesrepublik hochgerechnet.

AP5: Akteursbasiertes Computer-Modell und Simulationen zur Entwicklung von Stoffströmen

Ansprechpartner/innen

Dr. Maria Daskalakis, Universität Kassel, Institut für Volkswirtschaftslehre, Fachgebiet Wirtschaftspolitik, Innovation und Entrepreneurship, Arbeitsgruppe Umweltpolitik, Nora-Platiel-Str. 4, 34109 Kassel, E-Mail: daskalakis@wirtschaft.uni-kassel.de

Dr. David Hofmann, Universität Kassel, Institut für Volkswirtschaftslehre, Fachgebiet Wirtschaftspolitik, Innovation und Entrepreneurship, Arbeitsgruppe Umweltpolitik, Nora-Platiel-Str. 4, 34109 Kassel, E-Mail: dhofmann@uni-kassel.de

Projektpartner

Prof. Dr. Frank Beckenbach, FIW, Hochschule Darmstadt

Kurzbeschreibung

In diesem Arbeitspaket erfolgte die Konzeption und Entwicklung der Multi-Agenten-Systeme, welche die Akteursgruppen Haushalte und Unternehmen erfassten. Die Multi-Agenten-Systeme bildeten – basierend auf dem Akteurskonzept des Arbeitspaketes 2 – akteursbezogene Entscheidungsvorgänge und Determinanten der Kunststoffnutzung ab und wurden in einem weiteren Schritt mit den Stoffstrommodellen aus dem Arbeitspaket 4 verknüpft. Unterschiedliche rechtliche und verhaltensbezogene Instrumente und deren stofflich-ökologische und ökonomische Implikationen wurden anhand von unterschiedlichen Szenarien analysiert und bewertet.

AP6: Finalisierung des Konzepts der multikriteriellen verhaltensorientierten Instrumentierung

Ansprechpartnerin

Prof. Dr. Anja Hentschel, Hochschule Darmstadt, Fachbereich Gesellschaftswissenschaften, Fachgebiet Umwelt- und Energierecht, Haardtring 100, 64295 Darmstadt, E-Mail: anja.hentschel@h-da.de

Projektpartner

Prof. Dr. Frank Beckenbach, Universität Kassel, FIW

Kurzbeschreibung

Parallel zu den Arbeitspaketen 3 bis 5 wurde das Konzept der multikriteriellen verhaltensorientierten Instrumentierung weiter konkretisiert, indem die Ergebnisse der Empirie und des Multi-Agenten-Systems einbezogen wurden. Für die identifizierten Instrumente und Maßnahmen wurde abgeschätzt, wie sie in der Praxis wirken können, welchen Kontroll- und Vollzugsaufwand sie unter Umständen für Behörden hervorrufen, ob sie in bestimmten Bereichen kombiniert werden können und welche mittel- und langfristigen Wirkungen von den Regulierungen ausgehen könnten. Die Anpassungen am Konzept wurden durch Computersimulationen nachvollzogen und bewertet.

AP7: Erarbeitung von Vorschlägen für die Praxis

Ansprechpartner/innen

Dr. Maria Daskalakis, Universität Kassel, Institut für Volkswirtschaftslehre, Fachgebiet Wirtschaftspolitik, Innovation und Entrepreneurship, Arbeitsgruppe Umweltpolitik, Nora-Platiel-Str. 4, 34109 Kassel, E-Mail: daskalakis@wirtschaft.uni-kassel.de

Dr. David Hofmann, Universität Kassel, Institut für Volkswirtschaftslehre, Fachgebiet Wirtschaftspolitik, Innovation und Entrepreneurship, Arbeitsgruppe Umweltpolitik, Nora-Platiel-Str. 4, 34109 Kassel, E-Mail: dhofmann@uni-kassel.de

Prof. Dr. Anja Hentschel, Hochschule Darmstadt, Fachbereich Gesellschaftswissenschaften, Fachgebiet Umwelt- und Energierecht, Haardtring 100, 64295 Darmstadt, E-Mail: anja.hentschel@h-da.de

Dr. Marco Breitbarth, Forschungsinstitut für Wasser- und Abfallwirtschaft an der RWTH Aachen e.V. (FIW), Kackertstraße 15 – 17, 52056 Aachen, E-Mail: breitbarth@fiw.rwth-aachen.de

Projektpartner

Prof. Dr. Frank Beckenbach

Kurzbeschreibung

Die Projektergebnisse wurden für die politik-praktische Umsetzung aufbereitet. Hierfür wurden Handlungsempfehlungen in Form von Policy Briefs zusammengefasst, die unterschiedlichen Akteuren eine Unterstützung bei der Umsetzung der erarbeiteten Instrumentenbündel bieten. Es wurden sowohl die Bundes-, Landes- und Kommunalebene (Gesetzgeber und Behörden) sowie Verbraucherverbände und NGOs angesprochen als auch Unternehmen und Verbände der Kunststoffindustrie, um die konkrete Umsetzung der Maßnahmen in die Praxis zu erleichtern.

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